„Verhältnis Feuerwehr und r.K. Kirche – Beitrag von Jaklitsch Harald

Leitspruch der Feuerwehr
Dieser Spruch stammt aus dem Mittelalter und könnte wie folgt übersetzt werden: Zur Ehre Gottes und um den Nächsten zu helfen. Die Feuerwehren haben sich diesen Spruch ausgewählt, quasi als eine Verpflichtung, Hilfe denen zukommen zu lassen, die in Not sind.
Hl. Florian – Schutzpatron der Feuerwehren
Am 4. Mai feiern wir den Schutzpatron der Feuerwehr, den Hl. Florian. Er war Offizier der römischen Armee. Er starb den Märtyrertod, weil er sich als Christ bekannte und sich für gefangene Christen einsetzte. Er wurde am 4. Mai im Jahre 304 mit einem Stein um den Hals (später ist daraus ein Mühlstein geworden) von einer Brücke in die Enns gestürzt. Über seinem Grab wurde später das Stift St. Florian errichtet. Florian gilt als Schutzpatron gegen das Feuer und der Feuerwehr (daher auch die Bezeichnung FLORIANIJÜNGER).

Der Floriani-Sonntag wurde früher in unserer Pfarre mit allen 4 Feuerwehren Krumegg, Langegg, Petersdorf II und St. Marein gefeiert. Es gab einen festlichen Aufmarsch durch den Markt unter Vorantritt der Musikkapelle und beim Kriegerdenkmal, welches mit der Feuerwehrfahne beflaggt war, hielt der jeweilige Ortskommandant eine ehrende Ansprache und hernach wurde in der Kirche oder in der letzten Zeit dann am Kirchplatz die Floriani -Messe würdig gefeiert.




Fronleichnam
Fronleichnam war auch immer ein Anlass, dass beim sogenannten Umgang die Vereine der Pfarre auch teilnahmen. Ich selbst kann mich erinnern, dass ich als Feuerwehrmann das erste Mal am 5. Juni 1980 an einer Fronleichnams-Prozession teilgenommen habe. Leider Gottes findet diese Prozession nur mehr in den kleinen Kreisen statt. Es wäre wünschenswert, wenn die beiden Vereine ÖKB und Feuerwehr wieder gemeinsam daran teilnehmen könnten.
Begräbnisdienst der Feuerwehr
Als die Verstorbenen noch zu Hause aufgebahrt waren, war es selbstverständlich, dass die örtliche Feuerwehr die Begleitung des Verstorbenen zur Kirche übernommen hat. Aus Erzählungen weiß ich, dass in früherer Zeit die Verstorbenen von den Feuerwehrkameraden oft zu Fuß nach St. Marein getragen wurden, wo man dann den Trauergottesdienst in der Kirche feierte und hernach die Beisetzung am Friedhof vornahm. Sobald die Aufbahrungshalle in St. Marein entstanden war, entfiel auch der Leichentransport zur Kirche, da ab 1986 die Bestattung diesen würdigen Dienst übernommen hat. Bei verstorbenen Feuerwehr Kameraden war und ist es üblich, dass neben dem Beflaggen mit der Trauerfahne, auch eine Ehrenwache stattfindet. Es ist eine besondere Ehre diesen Dienst für einen verstorbenen Kameraden leisten zu dürfen. Mit Helm und Gurt stehen die Kameraden beim Sarg und begleiten ihn in die Kirche und auf den Friedhof. Beim Absenken des Sarges ertönt für den Verstorbenen ein letztes Mal „seine Feuerwehr Sirene.“

Segnung von Rüsthäusern, Einsatzfahrzeugen und Gerätschaften
Alle Einsatzfahrzeuge, alle Rüsthäuser und mitunter auch größere Gerätschaften wurden vor oder zur Inbetriebnahme gesegnet. Den Kameraden im Einsatz und bei sonstigen Ausfahrten sollte der Segen Gottes begleiten und die vielen fast unfallfrei gefahrenen Kilometer (zu Einsätzen, Übungen, Wettkämpfen und den Jugendbewerben in über 54 Jahren) sprechen nicht dagegen.


Gottesdienste dürfen auch bei Feuerwehrfesten nicht fehlen. Ich erinnere mich an den Pfingstmontag im Jahre 1979, wo eine Feldmesse von unserem geschätzten Hofrat Leopold bei der Kapelle in Petersdorf II gefeiert wurde. Bei unseren Floriani -Hallenfesten feierten wir am Beginn des Festsonntages immer eine hl. Messe. Heuer durfte ich das erste Mal einen Wortgottesdienst beim FF -Fest gestalten. Es waren berührende Momente des Miteinanders und die Statue des Hl. Florian am Altar war ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit unserem Schutzpatron.



(eine Spende von Hofer Theresia)

Landeswallfahrten
Die Landeswallfahrt der Feuerwehren nach Mariazell fand in den Jahren 2008,2011,2015,2019 statt. Groß war die Beteiligung der Steirischen Feuerwehren. Mit einem Aufmarsch durch den Gnadenort hin zur Basilika, versammelten sich alle zum Festgottesdienst. Heuer fand die 5. FF – Wallfahrt am 24. September 2022 statt. An die 800 teilnehmende steirische Feuerwehrkräfte samt ihren Angehörigen war es ein Anliegen, wieder nach Mariazell zur „, MAGNA MATER AUSTRIAE, DER GROSSEN MUTTER ÖSTERREICHS“zu pilgern und um Schutz und Segen zu erbitten.

Weihnachtslicht Aktion der FF-Jugend
Seit 1986 holen die steirischen Feuerwehren Tage vor dem Hl. Abend das Weihnachtslicht (Betlehem Licht) bei den Kirchen ab und bringen es am Hl. Abend in die Häuser der Gemeinden, kann aber auch bei den örtlichen Rüsthäusern abgeholt werden. Die Botschaft des Friedenslichtes symbolisiert das Licht aus der Geburtskirche in Bethlehem. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Lichtes wird an die Weihnachtsbotschaft „Friede den Menschen auf Erden“ erinnert und an den Auftrag den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen.

bei Jaklitsch Harald!

Hofrat Prof. Dr. Franz Leopold – ein Gönner und Unterstützer unserer Feuerwehr!


1988: Ehrung des geborenen Petersdorfer Dr. Franz Leopold um seine Verdienste für das Feuerwehrwesen in Petersdorf II